Wie man die Füße in Tadasana (Berghaltung) richtig stellen soll? (VIDEO)
Der Teufel steckt im Detail
Tadasan ist die Ausgangsposition in Yoga. Und obwohl es so einfach scheint (was ist daran so schwer), ist in dieser Asana eine Menge von Details versteckt, unsere Aufmerksamkeit verdienen. Die falschen Gewohnheiten führen oft zu den Haltungsfehler. Auf einer täglichen Basis achten wir nicht darauf, wie wir stehen. Und es stellt sich heraus, dass wir oft unbewusst Körpergewicht auf einen Fuß verlagern, unser Bauch nach vorne zu schieben beginnt und wir zu krümmen beginnen. Das perfekte Gleichtgewicht ist schwer aufrecht zu erhalten. Du wirst das selbst feststellen, wenn du deine Augen schließt. Statt gerade zu stehen, beginnst du von Seite zu Seite zu schwanken. Die Beherrschung der Kunst des Stehens voll gestrect und mit gedehntem Brustkorb dauert eine Zeit, aber wenn du das lernst, wirst du andere Positionen mehr harmonisch ausführen.
Von Grund anfangen
In Tadasana spielen die Fusse entscheidende Rolle. Hier hat alles seinen Anfang. Eigentlich kann man sagen, dass wenn die Füße richtig gestellt sind, wird der gesamte Körper selbst auch richtig ausrichten. Unser Ziel ist es, eine gleichmäßige Verteilung des Körpergewichts auf beide Füße zu erreichen. Die Kontaktfläche zwischen Füßen und Matte sollte möglichst groß sein. Es ist besonders schwer in Positionen, wo die Füße nebeneinander nicht stehen, wie z.B. in der Dreiecks- oder Kriegerhaltung. Der hintere Fuss hebt sehr „gern“ vom Boden ab. Deshalb ist es wichtig, die Grundlagen der richtigen Stellung der Füße ganz am Anfang deiner Praxis zu erwerben. Wie Sie wissen, ein solides Fundament ist die Basis für starke Konstruktion.
- in der Position richte deine Aufmerksamkeit auf deine Füße.
- Stelle sicher, ob die inneren Knöchel sich berühren (zur besseren Darstellung, was genau unter den inneren Knöchel zu verstehen ist, findest du unten ein Bild der Füße hüftbreit auseinander
- interne Knöchel
- Ballen der großen Zehen drücke fest in die Matte. Das Drücken von Ballen der großen Zehen erfordert die Einbeziehung der Muskeln, die dazu beitragen sollten, dass auch die vier Eckpunkte in unserer Füsse – die Ballen des großen und kleinen Zehs und die innere und äußere Ferse – in die Matte gedrückt werden sollte. Achte besonders auf den kleinen Zehe. Sein Anheben und Spreizen aktiviert den Wadenbeinmuskel, der ermöglicht, die äußere Ferse in Richtung Boden zu ziehen.
- drücke den inneren Rand der Fersen fest auf den Boden und hebe den inneren Fußgewölbe an. Ohne die Ballen der Großzehe anzuheben, hebe den inneren Knöchel und inneren Fußgewölbe.
- Hebe und spreize deine Zehen und dann setze sie auf den Boden (siehe beigefügtes Video). Dieser Schritt ermöglicht nicht nur die Zehen sonder auch Fussbalen zu spreizen. Durch das Streben nach Balance zwischen Arbeit des kleinen und großen Zehs entsteht Quergewölbe im Bereich des Vorfußes. Beim Spreizen der Zehe, versuch auch den äußeren Rand der Fersen fest auf den Boden zu drücken. Dadurch wird beim Hebung des inneren Knöchels das Gleichgewicht zwischen äußerer und innerer Fersen gehaltet. Merke, dass die inneren Fußgewölbe sich anheben und Mittelfuß sich verlängert, was dazu führt, dass die Kniescheiben hochgezogen werden. Dann setze die gespreizten und in die Länge gestreckten Zehen auf den Boden. Konzentriere dich auf die Füßen und halte die Dynamik zwischen den Ballen des großen Zehs und der äußeren Ferse, was ermöglicht Mitte des Fußgewölbes aufzurichten.
- verteile das Gewicht gleichmäßig auf beide Füße und versuch dir die vier Eckpunkte in der Füßen als Wurzeln vorzustellen, die nach unten in die Erde wachsen. Von diesem Moment an wird deine Aufgabe sein, den inneren Rand der Fersen fest auf den Boden zu drücken und die Zehe zu spreizen und fest nach unten zu drücken (wird es einfacher, wenn du versuchst dir die Zehen als die Strahlen von Licht vorzustellen). Dies ist der Moment in der Position, wo du versuchst deine Gleichgewicht durch gleichmäßige Verteilung des Körpergewichts auf alle vier Eckpunkte der Füße zu halten. Es ist auf die Beziehung zwischen Drücken der inneren Ferse in Richtung Boden und Drücken der Ballen des kleinen Zehs zu beachten. Dadurch wird der Wadenmuskel aktiviert, was ermöglicht dir, die äußere Ferse in Richtung Boden zu ziehen. Doug Keller hat in seinem Buch „Hatha Yoga im Anusara Style“ einen sehr bildlichen Vergleich geschaffen. Er hat die vier Eckpunkte als vier Autoräder dargestellt. Sowohl die Räder, als auch unsere Bezugspunkte müssen ausgewuchtet sein und gute Bodenhaftung haben (auf den Boden gedrückt sein). Außerdem müssen die Räder nicht nur getrennt sonder auch zueinander ausgewuchtet und eingestellt sein. Einstellen und Drücken der Füße (Räder) auf den Boden ist eine Sache, aber ebenso wichtig ist es, sie zueinander einzustellen. Wer ein Auto hat, der weisst, dass nicht ausgewuchtete Räder zu einem übermäßigen Verschleiß an den Reifen, Radlagern oder an der Radaufhängung führen. Das gleiche betrifft die Füßen. Die Ballenzehen gelten als die häufigste Fußfehlstellung.
Versuch die oben erwähnten Anweisungen auch in anderen Positionen, wie Prasarita padottanasana oder Utkatasana anzuwenden oder in Positionen, wo du auf einem Bein stehst, wie beispielsweise Garudasana oder Vrksasana.
Unsere Füße sind sehr wichtig in Yoga-Praxis. Sie sind Grundlage vieler Haltungen, ermöglichen uns Gleichgewicht zu halten und schlechte Körperhaltung zu korrigieren.
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